Matthias Hoesch

WWU Münster

Nach dem Studium der Fächer Philosophie, öffentliches Recht und katholische Theologie begann ich 2009 mit der Arbeit an einer Dissertation über Geschichte und Religion bei Kant. Dabei ging es vor allem um die Frage, inwieweit Kant in der Theorie des ethischen Gemeinwesens und in seinen geschichtsphilosophischen Schriften auf Elemente christlicher Eschatologie zurückgreift oder sich zumindest an deren Strukturen anlehnt. Das Vorliegen einer solchen "säkularisierten Eschatologie" ist mit einigen Problemen verbunden, die Kant meist nicht ausreichend lösen kann: Lässt sich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft tatsächlich vernünfitg begründen; ist die philosophische Variante der Vorsehungslehre mit menschlicher Freiheit vereinbar, und spiegelt sich nicht in der Geschichtsphilosophie das Theodizeeproblem? Die Arbeit wurde im April eingereicht.

Zum 01. Oktober beginne ich eine Stelle am Exzellenzcluster "Religion und Politik" der WWU Münster. Das Projekt untersucht im größeren Kontext der modernen Idealismus- und Religionskritik das Erstarken materialistischer Positionen zwischen 1750 und 1850 in Europa; nach Möglichkeit sollen die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen sich in einzelnen Ländern unterschiedliche Theorien entwickeln, mitreflektiert werden.